Wiedehopf
Wiedehopf (Upupa epops)
hat erfolgreich am Hühnersberg gebrütet
+ Nachtrag vom 14.04.2013
+ Nachtrag vom 15.06.2013
Der Wiedehopf zählt sicher zu den schönsten und auffälligsten Brutvogelarten Kärntens. Mit rund 100 (nach anderen Angaben bis zu 160) über unser Bundesland verstreuten Brutpaaren scheint sich sein Bestand zuletzt etwas stabilisiert zu haben. Durch anhaltende Bedrohungen (großflächiger Maisanbau, Verlust von Magerwiesen, Hutweiden, alten Höhlenbäumen, …) wird diese Vogelart in den „Roten Listen“ aber weiterhin als „stark gefährdet“ eingestuft.
Überaus interessante Informationen zur aktuellen Situation des Wiedehopfs in Kärnten (Brutbestände, Nahrung, Verhalten, Schutzmaßnahmen, Volksmund, …) finden Sie in den folgenden drei Artikeln aus dem Jahre 2010:
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/CAR_200_120_0167-0182.pdf
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/CAR_200_120_0183-0198.pdf
http://www.birdlife.at/kaernten/_downloads/Wiedehopf-in-Kaerntner-Mundart-KLM.pdf
Der Hühnersberg ist schon seit vielen Jahrzehnten Lebensraum des Wiedehopfs
Es gibt zum Glück noch einige Gegenden in Kärnten, wo diese attraktive Vogelart noch immer gut vertreten ist. Eine dieser Gegenden ist der Hühnersberg in der Gemeinde Lendorf bei Spittal/Drau. Schon seit meiner Kindheit (somit seit rund 50 Jahren) kann ich den Wiedehopf jedes Jahr während der Frühlings- und Sommermonate hier sehen und hören. Sein Aussehen und sein Ruf sind ja unverwechselbar (siehe Abb. 1).
Abb. 1: Es bereitet jeden Frühling erneut eine Freude, wenn der erste Wiedehopf zu sehen oder zu hören ist. Foto: W. Egger
Mein aus dem Liesertal stammender Vater nannte ihn „Wute“ bzw. „Wutele“. Es wird vermutet, dass entlang des Hühnersberges (zwischen Hohenburg und Lieserhofen) in manchen Jahren zwei bis drei Paare brüten dürften? Möglich wäre es, aber bestätigen kann ich diese Vermutung nicht. Verlässliche Informationen hatte ich bisher lediglich von je einem Brutplatz in einer Steinmauer und in einem Nistkasten. Zudem sind mir schon mehrmals Jung- und Altvögel, die gleichzeitig unterwegs waren, aufgefallen.
Erfolgreiche Brut im Frühjahr/Sommer 2012
Im Jahre 2012 haben sich diesbezüglich folgende Beobachtungen ergeben: Am Vormittag des 13. April vernahm ich erstmals den Ruf eines Wiedehopfs und schon am 14. April sah ich das erste Exemplar. Ein Nachbar konnte die ersten Rufe bereits am 10 April wahrnehmen. In der Folge habe ich Wiedehopfe immer wieder gehört oder gesehen. Am 29. Mai fiel meinem Bruder auf, dass ein Wiedehopf in einer nahe gelegenen Esche verschwand, aber nach wenigen Sekunden wieder auftauchte. Eine Nachschau mit Hilfe eines Fernglases brachte sofort die Bestätigung. In einer Spechthöhle dieser Esche (auf 890 Meter Seehöhe) brütet ein Wiedehopf-Paar. Mehrfach konnte ich dann das Paar bei der Fütterung beobachten (siehe Abb. 2 - 4).
Abb. 2: Die in Bildmitte befindliche große Esche bot dem Wiedehopf-Paar einen geeigneten Brutplatz. Im Talboden ist ein Teil von Lendorf und Rosenheim zu sehen. Foto: W. Egger
Abb. 3: Die Baumhöhle befindet sich in gut drei Metern Höhe.
Abb. 4: Um die Vögel nicht zu beunruhigen, hielt ich beim Beobachten und Fotografieren einen relativ großen Abstand; daher die etwas unscharfe Aufnahme. Foto: W. Egger
Auch die Mitte Juni unmittelbar neben dem Brutplatz durchgeführte Heuernte scheint die Vögel nicht sonderlich gestört zu haben. Eine halbstündige Beobachtung der Esche am 22. Juni verlief allerdings negativ. Wahrscheinlich hatten die Jungvögel inzwischen die Bruthöhle schon verlassen. Jedenfalls sah ich am 28. Juni in einem benachbarten Wiesenstück gleichzeitigt 5 Wiedehopfe. Auch am 3. und 17. Juli wurden in der näheren Umgebung nochmals je fünf Wiedehopfe gesichtet. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte es sich dabei um das Elternpaar und drei Jungvögel gehandelt haben.
Es bleibt zu hoffen, dass auch künftige Generationen den Wiedehopf am Hühnersberg noch bewundern können.
Nachtrag vom 14.04.2013
11. April 2013: Wiedehopf ist wieder zu hören!
Am Nachmittag des 11.04.2013 konnte ich am Hühnersberg erstmals in diesem Jahr den Ruf des Wiedehopfs hören und am 14. April auch 2 Ex. im Vorbeiflug beobachten. Ich bin schon neugierig, ob sie auch heuer wieder in der auf Abb. 2 und 3 gezeigten Esche brüten werden. Gegebenenfalls werde ich darüber berichten.
Nachtrag vom 15.06.2013
Wiedehopfe brüten auch 2013 am Hühnersberg!
Die Wiedehopfe suchten wieder jene Baumhöhle in einer großen Esche als Brutplatz aus, in der sie schon 2012 erfolgreich ihre Jungen aufgezogen haben. Erste Aktivitäten im Bereich der Esche konnte ich bereits am 24. April 2013 beobachten. Sichtungen bei der Bruthöhle gelangen mir mittels Fernglas am 01., 07. und 12. Juni. Am 15.06.2013 sah ich schließlich Wiedehopfe mehrfach die Bruthöhle anfliegen. Somit kann wohl davon ausgegangen werden, dass Jungvögel gefüttert werden.
Die folgenden drei Fotos habe ich am 14. Mai, 7. Juni und 15. Juni 2013 (jeweils aus großer Entfernung) aufgenommen. Die dadurch entstandenen Unschärfen bitte ich zu entschuldigen.
Verfasser: Walter EGGER, Hühnersberg 12/2, 9811 Lendorf; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!